CINEMANIA #7 – EKKI WETZEL - "ELEMENTARTEILCHEN - Wie sie unsere Welt durchdringen"
Buch und Regie: Ekki Wetzel
Darsteller:innen: Prof. Dr. Christian Schwanenberger und andere
Exklusive Vorpremiere am Samstag, 4. November 2023 um 19 Uhr
Im Anschluss um 19:45 Uhr: Podiumsdiskussion mit Dr. Johann Duttlinger, Wolfgang Schergel (tbc), Christian Schwanenberger, Ekki Wetzel, Moderation: Olsen
Einlass ist um 18 Uhr, Beginn der Vorführung um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Da die Anzahl der Plätze limitiert ist, wird um frühzeitiges Erscheinen gebeten
Ausstrahlung auf 3sat Donnerstag, 9. November, 20:15 Uhr, sowie als Stream in der ZDF-Mediathek. Eine Produktion der Pixelgalaxie (Hamburg) im Auftrag von 3sat/ZDF
Am Samstag, 4. November 2023, wird in St. Georgen die exklusive Vorabpremiere der 3sat-Wissenschaftsdoku „Elementarteilchen – Wie sie unsere Welt durchdringen“ stattfinden. Hinter dem Projekt stehen zwei St. Georgener – der Teilchenphysiker Prof. Dr. Christian Schwanenberger und der TV-Regisseur Ekki Wetzel. Beide werden am 4. November bei der Filmvorführung anwesend sein und im Anschluss bei einer Podiumsdiskussion u.a. über die Entstehung des Films und ihre Verbundenheit mit St. Georgen berichten. Mit dabei sein, werden auch ehemalige Lehrer von Christian Schwanenberger und Ekki Wetzel aus ihrer Zeit am Thomas-Strittmatter-Gymnasium. Die Vorführung findet in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums als Gastveranstaltung in den Räumen des Kunstverein Global Forest in der Friedrichstraße 5a in St. Georgen statt.
Der Film
Von Elementarteilchen gehört haben wir alle schon. Doch nur die wenigsten verstehen, was diese unteilbaren Teilchen für unser Leben bedeuten. Dabei halten sie nichts weniger als die Welt im Innersten zusammen, also auch die Erde, auf der wir stehen, oder den Stuhl, auf dem wir sitzen.
Das Wissen um die unteilbaren Teilchen ließ uns Elektrizität und drahtlose Kommunikation erst richtig verstehen. Es hat die Diagnostik und die Entwicklung von Medikamenten revolutioniert – aber auch die Archäologie entscheidend vorangebracht.
Führende Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Physik, Virologie und Ägyptologie, wie der Teilchenphysiker Prof. Dr. Christian Schwanenberger, nehmen uns u.a. mit an die Forschungszentren DESY (Hamburg) und CERN (Genf), in Tunnel, Labore und zu Feldforschungen. Sie zeigen uns, dass Elementarteilchen zwar unsichtbar, ihre Fähigkeiten aber allgegenwärtig in unserem Leben sind.
Weil manche Elementarteilchen Materie durchdringen, ohne sie dabei zu zerstören, sind sie für wissenschaftliche, aber auch medizinische Anwendungen ein Segen. Sie entschlüsseln die Proteinstruktur von Viren oder zeigen uns Hohlräume in den ägyptischen Pyramiden. Wenn es am DESY gelingt, Lichtteilchen quasi durch eine Wand zu schicken, könnte dies der Beweis für ein neues, bislang unbekanntes Elementarteilchen sein.
Warum dies wichtig ist? Die Forschung hat zwar herausgefunden, dass Dunkle Materie 85% der gesamten Materie des Universums ausmacht. Woraus sie besteht, davon hat die Physik allerdings keine Ahnung. So arbeitet u.a. Christian Schwanenberger an der Lösung eines der größten Rätsel der Wissenschaft.
Die Entstehung des Films
2021 stieß Ekki Wetzel im Rahmen seiner Recherchen für einen Wissenschafts-Podcast auf Christian Schwanenberger. Die beiden St. Georgener kannten sich aus gemeinsamen Schulzeiten sowie von Konzertreisen mit dem Jugendsinfonieorchester und dem Schulchor, hatten sich aber aus den Augen verloren. Da sie beide in Hamburg wohnten, trafen sie sich auf ein Wiedersehens-Bier und entwickelten spontan die Idee für eine Wissenschafts-Doku über die Arbeit von Christian Schwanenberger am DESY und der Universität Hamburg. Als Ekki Wetzel die Idee den Verantwortlichen von 3sat vorstellte, erhielt er sofort den Zuschlag für den Film. Einen Blick hinter die Kulissen des DESY in Hamburg und des CERN in der Nähe von Genf zu bekommen, wollten sich die Senderverantwortlichen offensichtlich nicht entgehen lassen. Im Frühsommer 2023 starteten schließlich die Dreharbeiten in Hamburg, Genf und Berlin. Am 9. November wird die Doku „Elementarteilchen – Wie sie unsere Welt durchdringen“ um 20.15 Uhr auf 3sat ausgestrahlt. Zur selben Zeit wird der Film auch in der ZDF-Mediathek als Stream zur Verfügung stehen.
Christian Schwanenberger ist Teilchenphysiker. Er legte 1987 sein Abitur am Gymnasium St. Georgen ab. Nach zwei Jahren als Oboist im Musikzug der Panzerbrigade 28 in Ulm studierte er Physik auf Diplom an der Universität Heidelberg. Dort promovierte er am Institut für Theoretische Physik. Danach war er als Fellow des Forschungszentrums DESY am HERA-Teilchenbeschleuniger in Hamburg und als Postdoc am Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz tätig. Zunächst als Postdoc der Universität Bonn, danach bei der Universität Manchester als Lecturer, Senior Lecturer und schließlich Full Professor, arbeitete er am Tevatron-Beschleuniger am Fermilab bei Chicago und am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf. In dieser Zeit war er Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des „Science and Technology Facilities Councils“ (UK) bzw. „University Fellow“ der Royal Society (UK). 2012 bekam er den „Institute of Physics (IoP) High Energy Particle Physics Early Career Prize“ (UK). 2019 gewann seine Kollaboration (D0, Fermilab) den “High Energy and Particle Physics Prize” der Europäischen Physikalischen Gesellschaft für Forschungen, zu denen er signifikant beigetragen hatte.
Seit 2015 ist er leitender Wissenschaftler beim Forschungszentrum DESY und seit 2020 Professor an der Universität Hamburg. Sein Hauptforschungsgebiet sind Messungen der Eigenschaften des Top-Quarks (das schwerste bekannte Elementarteilchen) in Verbindung mit den Wechselwirkungen zum Higgs-Boson-Teilchen. Außerdem sucht Schwanenberger nach neuen Teilchen und forscht zur Existenz Dunkler Materie. Er ist Co-Initiator des Art-Meets-Science Programms bei DESY, wo Kollaborationen der Wissenschaft mit Kunst, Musik, Film und Theater realisiert werden, und wirkte in preisgekrönten Kurzfilmen, wie "Die Kalte Wut des Makalu" mit.
Ekki Wetzel ist Regisseur, Autor und Dozent. Er machte 1991 sein Abitur am Gymnasium St. Georgen und arbeitete schon als Schüler für die Lokalredaktionen des Schwarzwälder Boten, des Südkurier und der Badischen Zeitung. Nach einem Zeitungsvolontariat bei der Südwest-Presse in Ulm studierte er Publizistik, Politik- und Filmwissenschaft in Freiburg und Mainz. Während seines Studiums schrieb er als Freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau. Ab 2000 war er 13 Jahre lang Redakteur, Regisseur und Formatentwickler beim ZDF und arbeitete u.a. für die 19 Uhr heute-Nachrichten, die Kindernachrichten logo!, das ZDF-Mittagsmagazin, das heute-journal und schließlich für ZDFneo, wo er Sendungen von Joko & Klaas, Sarah Kuttner oder Benjamin von Stuckrad-Barre verantwortete. 2013 verließ Ekki Wetzel das ZDF, wurde Entwicklungs-Chef und schließlich Geschäftsführer von Spiegel TV Infotainment in Hamburg. Für die von ihm geschriebene und produzierte Reihe „Szene Deutschland“ war er 2017 für den Grimme-Preis nominiert. Seit 2020 arbeitet er als freier Regisseur und Produzent und realisiert u.a. die Doku-Reihe „Bezzel & Schwarz – Die Grenzgänger“ (Bayrischer Rundfunk) mit Sebastian Bezzel und Simon Schwarz, den beiden Hauptdarstellern aus den Eberhofer-Krimis. Seit 2022 hat Ekki Wetzel zudem einen Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. Aktuell ist er für seine SWR-Doku „Feuerkinder“ für den Bremer Fernsehpreis nominiert.
Foto 1 & 2: Stills aus der 3sat-Doku „Elementarteilchen – Wie sie unsere Welt durchdringen“
Foto 3: Regisseur Ekki Wetzel und Teilchenphysiker Christian Schwanenberger im Sommer 2023 bei den Dreharbeiten, Foto: Ekki Wetzel