

GLOBAL FOREST
Der gemeinnützige Verein Global Forest e.V. wurde im Oktober 2018 von KünstlernInnen, KuratorInnen, WissenschaftlerInnen und anderen Kulturschaffenden in St. Georgen im Schwarzwald mit der Intention gegründet, einen Ort zur Förderung und Präsentation zeitgenössischer Kunst zu schaffen. Zunächst als offenes Netzwerk ins Leben gerufen, hat Global Forest seit 2016 bereits so verschiedene Veranstaltungsformate wie Ausstellungen, Vorträge, Symposien und Workshops realisiert.
Vorrangiges Ziel des Vereins ist es jungen nationalen und internationalen KünstlerInnen eine Ausstellungs- und Präsentationsplattform zu bieten. Zugleich soll ein differenzierter Diskurs zu aktuellen Fragestellungen zeitgenössischer Kunst ermöglicht werden.
Über Global Forest
Der gemeinnützige Verein Global Forest e.V. wurde im Oktober 2018 von KünstlernInnen, KuratorInnen, WissenschaftlerInnen und anderen Kulturschaffenden in St. Georgen im Schwarzwald mit der Intention gegründet, einen Ort zur Förderung und Präsentation zeitgenössischer Kunst zu schaffen. Zunächst als offenes Netzwerk ins Leben gerufen, hat Global Forest seit 2016 bereits so verschiedene Veranstaltungsformate wie Ausstellungen, Vorträge, Symposien und Workshops realisiert.
Vorrangiges Ziel des Vereins ist es jungen nationalen und internationalen KünstlerInnen eine Ausstellungs- und Präsentationsplattform zu bieten. Zugleich soll ein differenzierter Diskurs zu aktuellen Fragestellungen zeitgenössischer Kunst ermöglicht werden.
Bedingt durch die traditionsreiche Industriegeschichte von St. Georgen, wo im 20. Jahrhundert so zukunftsweisende Firmen der Phonoindustrie wie Dual und PE beheimatet waren, legt Global Forest einen besonderen Fokus auf die Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Technik und experimenteller Musik. Gleichzeitig verschließt sich der Verein aber keiner Gattung und keinem Medium im künstlerischen Schaffen.
Neben der Vernetzung mit anderen regionalen, nationalen sowie internationalen Kunst- und Kulturinstitutionen, legt Global Forest großen Wert auf die Etablierung eines offenen Hauses, in dem insbesondere die Menschen in und um St. Georgen sowie der gesamten Region eingeladen sind, sich an den kreativen Prozessen der jungen KünstlerInnen zu beteiligen. Ziel ist es die soziale Distanz gegenüber der zeitgenössischen Kunst und ihrer Institutionen abzubauen und durch alle Bevölkerungsschichten hindurch Begeisterung für sie zu wecken.
Die verschiedenen Veranstaltungs- und Präsentationsformate sind Anlass für einen disziplinübergreifenden und weiterführenden Austausch über zeitgenössische Kunst. Leitgedanke dieses öffentlich zugänglichen Veranstaltungsprogramms ist neben der fundierten Vermittlung von Kunst und ihrer Diskurse an ein interessiertes Publikum, auch die Idee einer offenen Plattform des Austausches. Denn wir sind davon überzeugt, dass durch Kollaborationen und die wechselseitige Kommunikation mit den Künstlern, den Menschen vor Ort, der lokalen Industrie sowie den regionalen Kunst- und Kulturinstitutionen ein nachhaltiger Mehrwert für alle geschaffen werden kann.
Die Künstlerresidenz
Die Räumlichkeiten des ehemaligen Ateliers von Martin Kippenberger werden von Global Forest als Quartier der Künstlerresidenz Friedrichstraße 5a genutzt. Seit Mai 2019 bekommen nationale und internationale KünstlerInnen im Rahmen eines finanzierten Residenz-Aufenthaltes die Möglichkeit ihre künstlerische Praxis zu vertiefen, neue Themen zu erschließen, vor Ort neue Arbeiten zu entwickeln und diese auszustellen bzw. zu präsentieren.
Die Künstlerresidenz
Die Räumlichkeiten des ehemaligen Ateliers von Martin Kippenberger werden von Global Forest als Quartier der Künstlerresidenz Friedrichstraße 5a genutzt. Seit Mai 2019 bekommen nationale und internationale KünstlerInnen im Rahmen eines finanzierten Residenz-Aufenthaltes die Möglichkeit ihre künstlerische Praxis zu vertiefen, neue Themen zu erschließen, vor Ort neue Arbeiten zu entwickeln und diese auszustellen bzw. zu präsentieren.
Damit bietet die Friedrichstrasse 5a KünstlerInnen einerseits den Rahmen frei zu experimentieren, andererseits aber auch den Raum in der idyllischen Abgeschiedenheit des Schwarzwaldes konzentriert und ungestört eigene innovative Projekte voranzutreiben.
LANGZEIT-RESIDENZEN
Die Aufenthaltsdauer der Langzeit-Residenzen beträgt drei Monate. Im Rahmen der Langzeit-Residenzen stellt Global Forest dem/der KünstlerIn jeweils eine kostenlose Unterbringung in der Friedrichstraße 5a sowie einen Arbeitsplatz im Atelier zur Verfügung. Die Künstlerresidenz ist mit einer modernen Küche und einem einfachen Badezimmer ausgestattet. Der/die KünstlerIn wird in einem Einzelzimmer untergebracht.
Der/die ResidentIn erhält während des Aufenthalts ein monatliches Stipendium über 1000 €, ein Produktionsbudget über bis zu 2000 € zur Realisierung des eingereichten Projekts sowie bis zu 300 € An- und Abreisekosten. Der/die ResidentIn verpflichtet sich, den Aufenthalt im Schwarzwald mit einer öffentlichen Präsentation, wie z.B. einer Ausstellung oder einer Performance, abzuschließen, in der das Ergebnis des Residenzaufenthalts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Für die Produktion dieser Präsentation steht ein weiteres Budget über bis zu 500 € zur Verfügung. Der/die KünstlerIn verpflichtet sich außerdem, dem Verein Global Forest eine Editionsarbeit für die Jahresgaben zur Verfügung zu stellen. Während der Lang-Residenzen besteht Anwesenheitspflicht von insgesamt mindestens 85%.
KURZZEIT-RESIDENZEN
Die Aufenthaltsdauer der Kurzzeit-Residenzen beträgt zwei bis vier Wochen. Im Rahmen der Kurzzeit-Residenzen stellt Global Forest dem/der KünstlerIn jeweils eine kostenlose Unterbringung in der Friedrichstraße 5a sowie einen Arbeitsplatz im Atelier zur Verfügung. Die Künstlerresidenz ist mit einer modernen Küche und einem einfachen Badezimmer ausgestattet. Der/die KünstlerIn wird in einem Einzelzimmer untergebracht.
Der/die ResidentIn erhält während des Aufenthalts ein Stipendium über 350 €, ein Produktionsbudget über 350 € zur Realisierung des eingereichten Projekts sowie bis zu 300 € An- und Abreisekosten.
Der/die ResidentIn verpflichtet sich den Aufenthalt im Schwarzwald mit einer öffentlichen Präsentation, wie z.B. einer Ausstellung, einem Workshop, einem Screening oder einer Performance, abzuschließen, in der das Ergebnis des Residenzaufenthalts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Der/die KünstlerIn verpflichtet sich außerdem, dem Verein Global Forest eine Editionsarbeit für die Jahresgaben zur Verfügung zu stellen. Während der Kurzzeit-Residenzen besteht Anwesenheitspflicht.

Residenten / Residentinnen
KLARA HOBZA
Klara Hobza´s Werk zeichnet sich durch zunächst als unmöglich scheinende Langzeit-Vorhaben aus, oder auch durch die Inszenierung von intensiven Ereignissen und Begegnungen. Deren Erlebtes dient der Künstlerin im Anschluss als Rohmaterial zur bildlichen Artikulierung mithilfe einer Vielzahl von Medien und Techniken. Momentan lebt sie in Berlin und arbeitet überall wo man sie lässt.
Hobza erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste, München, der Columbia University, New York und an Werner Herzogs Rogue Film School ( unveröffentlichter Ort). Seit 2005 werden ihre Arbeiten international ausgestellt, ausgezeichnet und darüber geschrieben. Sie wird von den Galerien Soy Capitán, Berlin und Galerie für Landschaftskunst, Hamburg vertreten.
Foto: Irene Pérez Hernández
DARSHA HEWITT
Die in Deutschland lebende und lehrende kanadische Medienkünstlerin Darsha Hewitt zeichnet sich durch ihre besondere Affinität zu Technologien im Do-it-yourself-Stil aus. Aus ausgesonderten TV- und Haushaltsgeräten, Funksendern und Mobiltelefonen macht sie audio-kinetische Skulpturen, die sich auch für den Nachbau eignen. Ihre raffinierte Manipulation von Apparaten und deren elektrischen Schaltkreise bezeichnet sie als “critical-hacking.” Es geht ihr nicht nur darum, ein Verständnis für die Funktionsweise technischer Alltags Geräte des zu vermitteln, sondern ebenfalls ihre – von Werbung und Konsumkultur erzeugte – Auratisierung zu demystifizieren. In Workshops, online-Tutorials und als Hochschuldozentin gibt sie Anleitungen zum Bauen und einfachen Umlenken und Umdenken ihrer Funktionsweisen. Sie setzt den Geist früherer Medienpionier*innen fort und erweitert deren Erfindungsreichtum mit Experimenten und Alltagshacks. Auch medienarchäologisch trägt ihre Arbeit dazu bei, die Entwicklungsgeschichte von Technologie neu aufzurollen. So etwa in ihrer Serie “A Sideman 5000 Adventure” (2015), einer technischen und künstlerischen Analyse der ersten kommerziellen Wurlitzer-Drum-Machine von 1959.
CAROLIN JÖRG
Carolin Jörgs Arbeitmaterial reduziert sich auf minimalstes Werkzeug. Im Sujet der Zeichnung nähert sie sich mittels DIN A4 Papier und schwarzer Tusche skizzenhaft, abstrahierten Motiven ihres direkten Umfelds, wie z.B. architektonischen Elementen oder Details der Landschaft. Den Ursprung einer Linie verändert Jörg beim zeichnerischen Vorgang mit Pinsel, Wasser und Tusche durch Zufall, Verhalten und Eingreifen. Es entstehen bewusst entschiedene Verhältnismäßigkeiten zwischen Linie, Fläche und Format. Diese sichtbar als grafische und teils räumlich wirkende Zeichnungen, die innerhalb ihrer Begrenzung das sein können was sie zu anfangs erwähnt sind – Material. Wenn also die schwarze Tusche getrocknet ist, verweist Carolin Jörg in ihrer Zeichnung auf das Moment eines einstmals liquiden, veränderlichen und lebendigen Zustands hin. Teilweise geht sie einen Schritt weiter und überführt zweidimensionalen Skizzen in dreidimensionale Objekte aus Tonerde. Sie übersetzt diese in maßstabsgetreue und überproportionale Maßstäbe, platziert sie im Raum und reliefartig an der Wand. Dabei transformiert sich die ursprüngliche, aus Jörgs direkter Beobachtung erschaffenen Skizze in eine weitere plastische Ebene zu einem abstrakten Ist-Objekt – sozusagen Form follows Fiktion.
Carolin Jörg ist im Schwarzwald aufgewachsen, hat an unterschiedlichen Kunstakademien im In- und Ausland studiert und in den vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien erhalten. Als Professorin für Zeichnung und künstlerischen Gestalten war sie bisher in Lyon und Augsburg tätig. Während ihrer Zeit in der Künstlerresidenz tauscht und vernetzt sie sich mit lokalen Werkstätten und Künstler*innen in der Region.
www.carolin-joerg.com
LEON EIXENBERGER
In seinen Arbeiten schafft der bildende Künstler Leon Eixenberger räumliche und soziale, situative Konstellationen in den Medien Architektur, Installation, Buch, Film und Performance. Seine Projekte wurden international in Institutionen wie dem Hamburger Bahnhof Berlin (2017), im Vitamin Creative Space Guangzhou (2014) und in der Neuen Nationalgalerie Berlin (2014) gezeigt. Seit 2017 erarbeitet er Bühnenbilder für Kat Válastur.
Er lebt und arbeitet in Berlin. Die Monate November und Dezember 2020 verbringt er als Künstlerresident in St. Georgen im Schwarzwald
http://www.leoneixenberger.net
Foto: Daniel Delang
CHRISTIAN FAUBEL UND RALF SCHREIBER
Christian Faubel ist ein interdisziplinärer Wissenschaftler und Künstler, der an den Schnittstellen von Robotik, Neurowissenschaften, Psychologie, Medienkunst und Design forscht. Er ist Professor für Smart Connected Products an der Technischen Hochschule Köln und lehrt dort im Studiengang Code & Context. 2002 hat er das Kollektiv derstrudel, zur Vermittlung eines entspannten Zugangs zu Elektronik und Robotik, gegründet. In seiner künstlerischen Arbeit interessiert ihn was autonomes Verhalten ermöglicht und wie komplexes Verhalten aus dem Zusammenspiel und den Interaktionsdynamiken einfacher Elemente entstehen kann. Mit seinen Installationen, Workshops und Performances macht er theoretische Konzepte wie Selbstorganisation, Emergenz und Embodiment ästhetisch erfahrbar und sieht seine Arbeiten in der Tradition philosophischer Spielzeuge.
http://christian.faubel.derstrudel.org/
Ralf Schreiber arbeitet mit Elektronik, mit Motoren, Mikrofonen und Kleinstlautsprechern. Damit entstehen kinetische Klang- und Lichtinstallationen sowie elektronische Musik. Seine Arbeiten haben einen spielerischen und experimentellen Ansatz. Es geht um minimale Robotik, um zufällige Prozesse und selbsterhaltende Systeme. Für die Stromversorgung kommen häufig kleine Solarzellen zum Einsatz, mit denen er niederenergetische Umwandlungsprozesse von Licht in Bewegung und Klang erforscht. Der Output seiner Installationen ist meist minimal, d.h. die Klänge sind sehr leise, die Bewegungen bisweilen an der Grenze der Wahrnehmung. Darüber hinaus wirbt er für freie Hardware und bietet regelmäßig Workshops mit Schaltungs-Konzepten und Bauplänen
seiner Arbeiten an.
http://ralfschreiber.com/
Foto von Rainer Rauen
KAREN GEYER
Karen Geyer ist in Konstanz geboren und als Klangkünstlerin zwischen Zürich und New York tätig. Unter dem Namen Grauton erfindet sie selbst gebaute, mechanische Objekte, deren Klänge sie mit Kontaktmikrophonen abnimmt, verstärkt und von einem Mischpult aus dirigiert wie die Instrumente eines Orchesters. Die Instrumente bestehen hier aus zweckentfremdeten Alltagsgegenständen wie Fahrräder, Ventilatoren, Wasserkocher, Hocker oder Elektromotoren, die Geyer durch Präparationen mit einfachen Materialien wie Holz, Draht, Gummi, Silch, Kreppband manipuliert. Die Objekte werden so präpariert, dass sie sich selbst spielen und durch den Einbau von Zufallsmomenten ihren Klang ständig varieren. Eine Klanginstallation kann sich so tage- und monatelang selber spielen, ihre Klänge selbständig variieren und bekommt somit ein Eigenleben. In ihren Soundperformances ist Karen Geyer zwar selbst die Initiantin Ihrer Klanginstallationen, nimmt aber als Musikerin eine eher zurückgezogene, Rolle ein und lässt ihre Maschienenorchester weitgehend von alleine spielen. Sie wählt Spuren auf dem Mischpult, filtert oder verstärkt gewisse Klänge und erschafft so Kompositionen aus Geräuschen, polymetrischen Strukturen und mechanischen Sounds.
Foto: Thomas Burkhalter
MME dUO
Patricia Koellges und Tamara Lorenz bilden gemeinsam das MME dUO. Als solches spüren die beiden Künstlerinnen dem Potenzial von Mehrdeutigkeit nach, das sich in ihrer Arbeit aus der Verschränkung einer Vielzahl verschiedener Disziplinen – darunter Video, Klang, Collage, Skulptur, Mode und Fotografie – ergibt.
Ihre Klangkunst stellen MME dUO u.a. in die Tradition der Musique concrete, Post Punk und Dada. Das unermüdliche Wechselspiel zwischen dissonanten Klängen und harmonischen Sequenzen, die Brüche zwischen a-taktischen Akzenten und fortlaufender Rhythmik, auch die Kombination der neuartigen Klänge ihrer selbsterfundenen Instrumente mit der vermeintlichen Vertrautheit gesprochener- und durch Fragmentierung dennoch entfremdeten Sprache lassen im Gesamtwerk ungewöhnliche Klangcollagen entstehen.
Lorenz und Koellges, die auch als Solo-Künstlerinnen tätig sind, kollaboriert seit 2016 als MME dUO. Zuvor mitgewirkt im ehemaligen Künstlerkollektiv Sculptress of Sound, haben sie im November 2019 ihr Debüt-Album awholerunboom auf dem Kölner Plattenlabel makiphon herausgegeben.
www.mmeduo.bandcamp.com
www.makiphon.de
Veit Stratman
Der in Paris lebende Künstler Veit Stratmann wird im Rahmen unseres Artist-in-Residence-Aufenthalts seinen Werkkorpus mit dem Titel Impossible Tasks vertiefen und erweitern.
In diesem beschäftigt sich Veit Stratmann mit geografischen Orten (Städten, Stadtteilen, energiepolitisch genutzten Örtlichkeiten, Brachen), die durch das Zusammenwirken geschichtlicher, wirtschaftlicher, sozialer und geologischer Bedingungen aus dem politischen und sozialen Raum gefallen sind. Diese Orte sind zusammenhangslos im Zusammenhang und obwohl Teil der Welt zugleich außerhalb..
Bisher hat sich der Künstler im Rahmen der Impossible Tasks mit der Stadt L'Aquila in Italien, mit Addis Abeba, mit Glasgow und mit einem Atommülllager in Soulain-Dhuis im französischen Departement Aube befasst. In Sankt Georgen wird sich Veit Stratmann mit den Nachwirkungen des Niederganges der Stadt als Industrie-Standort befassen.
Der Artist-in-Residence-Aufenthalt wird durch das Bureau des arts plastiques des Institut français Deutschland und des französischen Kulturministeriums unterstützt.
PATRICK ALT
Für Patrick Alt war die Kunst von Anfang an an der Schwelle zwischen Gegenständlichem und Abstraktem gelagert, was dazu führte, dass er meist mehr formulierte als abzubilden. Seine Kunst ist immer ambivalent und zweideutig. Sie spricht doppelzüngig, mehrdeutig, spielt Abstraktion und Figuration gegeneinander aus, ohne sich hinter pathetischer Symbolik zu verstecken und diese zugunsten einer verlässlichen Sinnhaftigkeit auszuspielen. So versucht sich Alt an einem Blick hinter die Kulissen der beiden Pole der Malereigeschichte und fragt nach der heutigen Wirkkraft malerischer Handlungen. Während seiner vierwöchigen Kurzzeitresidenz vom 15. Februar bis 15. März arbeitet er intensiv an der Weiterentwicklung seiner Formsprache.
Patrick Alt hat nach einem Abschluss als Dipl.-Kommunikationswirt bei Daniel Richter an der Universität der Künste in Berlin, bei Werner Büttner an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und bei Michael Krebber an der Städelschule in Frankfurt Malerei studiert und sein Malereistudium 2011 in Frankfurt als Meisterschüler abgeschlossen.
Patrick Alt war Teil der Künstlergruppe „Vandel“ (mit Jannis Marwitz, Christian Rothmaler, Philipp Schwalb und Henning Strassburger) und später Teil der Künstlergruppe „Isi“ (mit Lutz Braun, Gabriel Vormstein, Sebastian Hammwöhner, Sören Marquardt, Janne Räisänen, Thomas Kratz und Claudia Zweifel).
Patrick Alt nahm an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland teil: Index, Kunsthaus Hamburg, Hamburg / Artnews Projects, Berlin / Galerie Martina Detterer, Frankfurt a. M. / Galerie Gnesa, München / Five Thirty Three Gallery, Los Angeles / Centercourt Gallery München / Marks Blond Project, Bern / MMK, Frankfurt a. M. / Indianapolis Museum of Contemporary Art (IMOCA) / Galerie Fiebach Minninger und Galerie Christian Nagel, Köln / Helpers, New York / Ausstellungsraum der IG Metall, Berlin / Atelier Frankfurt, Frankfurt / Autocenter, Berlin / Hospitalhof, Stuttgart / Kunstmuseum Nordheimer Scheune, Nordheim / Galerie Kavi Gupta, Chicago, Berlin / Kunstraum Bethanien, Berlin.
Patrick Alt lebt und arbeitet in Berlin und hat einen elfjährigen Sohn.
GABI SCHAFFNER
Gabi Schaffner arbeitet als interdisziplinäre Künstlerin und Autorin im Bereich Radiokunst, Poetik und spekulative Dokumentation. Schaffners künstlerische Praxis ist bestimmt von den Methoden der poetischen Ethnografie in Verbindung mit fluxusnahen Inszenierungen und Performances. Ein Großteil ihrer Arbeiten entsteht auf Reisen, dabei richtet sich ihr Augenmerk auf liminale Zustände der Alltagskultur, deren Verwandlungspotentional sie nutzt, um – meist über das Medium Radio – traditionelle Genres der Wissensvermittlung zu infiltrieren. Seit 2005 realisiert sie Produktionen für Deutschlandfunk Kultur sowie für den Hessischen Rundfunk, ABC Australia und das internationale Radiokunstnetzwerk radia.fm. Als Schriftstellerin und Übersetzerin veröffentlichte sie zahlreiche Texte, zuletzt “Radio Revolten Diaries”, in Radio Revolten. 30 Days of Radio Art, Spector 2019. Sie ist Mitgründerin, Organisatorin und künstlerische Leiterin von Datscha Radio, einer nomadischen Radiostation mit Fokus auf Radio- und Klangkunst sowie Ökologie – seit 2012. Gabi Schaffner lebt in Berlin.
Gabi Schaffner besucht Global Forest von Anfang Januar bis Ende März und wird sich unter anderem unter dem Titel „Pandemic New Music“ mit Klangkompositionen zu Nies- und anderen Schnupfengeräuschen beschäftigen.
Haben Sie Fragen an Gabi Schaffner oder Lust persönlich mit ihr in Kontakt zu treten, dann vereinbaren Sie einfach einen Treffen und wenden sich dazu an: jessica.twitchell@global-forest.com
Aktuell:
„Die kleinere Verpuffung“. Artist’s Corner. Hessen hören #38. Über den Stadtteil Frankfurt-Fechenheim. HR2, 11.1.2020. 23 Uhr
„Radiokunst als Medium künstlerischer und ökologischer Praxis“. Doktorandin Fachbereich Sprache und Kulturwissenschaften. Goethe-Universität, Frankfurt/Main
Webseite: schaffnerin.net
PATRICK FABIAN PANETTA
An Patrick Fabian Panettas Werk scheitern die gängigen kunsthistorischen Kategorien. Betrachtet man seine Arbeiten in ihrer Gesamtheit, mögen einem zwar Begriffe wie Minimal Art, Konzept Kunst oder Institutionskritik in den Sinn kommen, aber keine dieser Kategorisierungen beschreibt den Ansatz des Künstlers eindeutig. Vielmehr lässt sich ihre Verwandtschaft darauf zurückführen, dass sie als eine Art Bestandsaufnahme des Kunstsystems aufgefasst werden können, denn Panetta untersucht auf formaler und inhaltlicher Ebene was die Kunst im 21. Jahrhundert noch leisten kann. Die Spielarten von Gegenstandslosigkeit und Abstraktion scheinen schließlich ausgeschöpft, die Grenzen der traditionellen Medien ausgelotet und gesprengt und jeglicher institutionskritische Ansatz in Affirmation umgemünzt. Die Moderne Utopie von der gesellschaftsverändernden, höheren Kraft der Kunst wurde längst als ebendiese entlarvt und der Neokapitalismus hat in der Digitalisierung eine Komplizin von unschätzbarem Wert gefunden, mit deren Hilfe unsere Lebenswelt bis in den letzten Winkel kommodifiziert wird. Was kann die Kunst also noch in einer Welt bewirken, in der schlussendlich alles zur Ware wird?
Diese Frage und über die Jahre gesammelten Einsichten sind Ausgangspunkt und Grundlage für Panettas fortwährende, intensive Auseinandersetzung mit dem „System Kunst“, die in seinen Werken allgegenwärtig ist.
THOMAS GEIGER & MARK PENZINGER BOOKS
Thomas Geiger
Thomas Geiger (geb. 1983, DE) ist ein in Wien lebender Künstler. Seine Performances und Skulpturen bewegen sich an der Schnittstelle von öffentlichen und privaten/institutionellen Räumen. Sie können als skizzenhafte Bühnen beschrieben werden, auf denen spielerisch zwischen Kunst und Leben vermittelt wird. Sein fortlaufendes Projekt “I want to become a millionaire" kann als das Rückgrat seiner Praxis gesehen werden. Die vielschichtige Arbeit untersucht ökonomische- und Vertriebsstrategien außerhalb des Kunstmarktes. Seine Arbeiten werden international in Museen, Galerien, Festivals und in öffentlichen Räumen präsentiert, dazu zählen u.a. der Steirische Herbst (Graz), Bone Performance Festival (Bern), Museo del Arte Contemporaneo (Santiago de Chile), Museum Tinguely (Basel), Beursschouwburg (Brüssel), Simultanhalle (Köln), Despacio (San José) oder die Fondation d'entreprise Ricard (Paris).
Mark Pezinger Books
Mark Pezinger Books ist ein in Wien ansässiger Verlag für Künstlerbücher, der von der Grafikerin Astrid Seme und dem Künstler Thomas Geiger geleitet wird. Die Publikationen reichen von Unikaten bis zu höheren Auflagen und von Büchern bis zu Soundarbeiten. Grundlage aller Projekte ist ein intensiver Austausch zwischen KünstlerIn, DesignerIn und HerausgeberIn.
Unter dem Titel “Black Forest Library – A place for hidden knowledge” erscheint seit Anfang 2019 eine fortlaufende Taschenbuchreihe. Thematisch bewegt diese sich durch die Randgebieten (der Kunst), dort, wo sich verschiedene Spezialgebiete überschneiden und dabei eigenartige Momente des Wissens entstehen. Die erste Publikation widmete sich dem Gedankenstrich. Im Rahmen der Global Forest Residency entsteht das Folgeband, das sich mit Pinkeln im öffentlichen Raum auseinandersetzt.
PAUL SOCHACKI
Im Zentrum von Paul Sochackis künstlerischer Praxis steht der Mensch und die von ihm kultivierte Welt. Soziale und kulturelle Wertesysteme nimmt der Künstler genauso wie politische und wirtschaftliche immer wieder in Augenschein und kommentiert sie spitzfindig durch die unschuldig wirkende Motivwelt seiner Malereien. Das Spiel mit simplen, aber wirkkräftigen Symbolen und Personifikationen, insbesondere aus der Tierwelt, ist ein Merkmal von Sochackis Bildern. Und gerade durch diese oftmals kindlich-naiv wirkenden Szenerien entfalten die Bilder ihre Wirkkraft.
Auf der Suche nach Erklärungen, warum dem menschlichen Streben nach Kapital und Profit die Moral immer wieder zum Opfer fällt, durchstreift Sochacki sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und verbildlicht, wo die Ursprünge des westlichen Selbstverständnisses und der neokapitalistischen Wirtschaftsordnung zu finden sind. Sein Blick auf unsere menschliche Existenz ist dabei oftmals schonungslos, zeigen seine Bildwelten doch die psychischen, sozialen und kulturellen Entitäten auf, die die menschliche Natur prägen und unser oftmals fragwürdiges handeln steuern. Seine Figuren und die klar umrissenen Landschaften, in denen sie sich wiederfinden, sind offen gehalten und in dem Sinne abstrakt, als dass sich ihre Beziehung zueinander erst durch die Konfrontation miteinander offenbart. Die Bilder sprechen den Betrachter direkt an und erzeugen individuelle Bedeutungsebenen und Assoziationen. Dennoch bleibt Ihre Sprache universell, denn schlussendlich sind Paul Sochackis Arbeiten von der festen Überzeugung getragen, dass Kunst gesellschaftsverändernde Potenziale in sich birgt und Reflektionsfläche unserer Realität sein kann.
Immer wieder thematisieren die Arbeiten auch jene Systeme, mit denen Paul Sochacki sich als Künstler konfrontiert sieht – das System Kunst und die Malerei. Insofern sind seine Bilder auch der Versuch "Subjektivität mit der Sprache und Logik eines Mediums sowie dessen Aktualität zu konfrontieren". Denn dem Künstler geht es auch darum, die zynischen Mechanismen aufzuzeigen, die im neokapitalistischen System für die Festigung von Machtstrukturen und Hierarchien verantwortlich sind und somit Ausbeutung ästhetisieren.
Neben der Malerei sind die Fotografie, Performances und Videoarbeiten Teil von Paul Sochackis künstlerischer Arbeit. Notwendiger Nährboden für die vielgestaltigen Ausdrucksformen sind zudem seine zahlreichen Reisen und Kollaborationen sowie der fortwährenden Austausch mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden. Paul Sochacki ist außerdem Gründer und Herausgeber des internationalen Kunstmagazins Arts of the Working Class, dass als Straßenmagazin vertrieben wird und zum Ziel hat die Kunst von ihrem elitären Sockel zu holen und zu demokratisieren, indem sie als Straßenmagazin für jedermann zugänglich gemacht wird.
JOANNA SCHULTE
Die multimedial arbeitende Künstlerin Joanna Schulte operiert zwischen Erinnerungs-, Wissens- und Sehnsuchtsräumen. Sie inszeniert in ihren oft installativen Ausstellungen, zusammengesetzt aus (persönlichen) Objekten, Filmen, Fotografien sowie Klang- und Lichtkunst, atmosphärische, stimmungsvolle Situationen, die die Besucher*innen oftmals gänzlich umschließen und in sich aufnehmen. Diese Situationen werden so zu mehr als zum faktischen Begegnungsfeld mit ihrer Kunst sondern funktionieren als soziales Spielfeld.
Während ihrer Kurzzeit Residenz in St. Georgen im Schwarzwald befasst sie sich spielerisch mit der Metaphorik des „Schwarzen“. Als Inspirationsquellen für eine ortsbezogene Klanginstallation dienen das Deutsche Phonomuseum wie auch das Befassen mit physikalischen, psychologischen Theorien und globalen Mythen um das Schwarze Loch.
JESSICA TWITCHELL & NATALIE OBERT
Jessica Twitchells Arbeiten folgen meist einem ortsspezifisch entwickelten Konzept. Ausgehend von der baulichen Struktur des Umraumes ist der Umsetzung ihrer Projekte stets ein bildhauerischer Ansatz eingeschrieben, welcher formale Lösungen einfordert. Wechselseitig analysiert die Künstlerin Oberfläche und Form, bzw. architektonische Struktur. In deren Verschränkung entstehen daraus neuartige Strukturen, die mal in abstrakte, bis ornamentale Muster – also einer Abstraktion auf der Oberfläche - mal in formalgestalterisch reduzierte Objekte, bzw. in Rauminstallationen übersetzt werden. Oftmals überlagert sich Beides. Ausgehend von dieser neu geschaffenen Verhältnismäßigkeit, zwischen der künstlerischen Intervention und dem Raum, wird die Perspektive der BetrachterInnen auf das Umfeld gebrochen, dabei de-, wie rekonstruiert; funktional, wie ästhetisch.
Auch Natalie Obert befasst sich aus bildhauerischer Perspektive mit Raum und Stadt, bzw. deren strukturellen Konditionen. Neben ihrem analytischen Blick auf das gebaute Umfeld legt sie ihr Augenmerk insbesondere auf das Zusammenspiel von dinglichem, sozialem und geistigem Raum sowie auf jene historischen Kontexte, die sich in den Raum, in die Stadt und ihre Subjekte eingeschrieben haben. Durch ihre Kunst mischt sie sich aktiv in diese prae-dispositorische, räumliche wie soziale Ordnung ein, geht Riten, Gewohnheiten alltäglicher Nutzung und Bewegungsabläufen nach, die als alltäglicher ‚Habitus‘, als stumme Gesetzmäßigkeit, durchsichtig geworden sind und gerade dadurch performativ sind. Dieser Performanz des Raumes geht die Künstlerin nach, verquert sie und deutet sie um. Der Erfahrungsraum wird in der Rezeption zum Handlungsraum für sie als Künstlerin und die BetrachterInnen.
In ihrer gemeinsamen Praxis überlagern sich das formale, konstruktiv-strukturelle Herangehen von Jessica Twitchell mit dem soziologischen von Ansatz Natalie Obert:
Beide Künstlerinnen kennen sich bereits seit ihrem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Zusammen arbeiten sie seit einigen Jahren an einer fortlaufenden Edition. In diesen in sich abgeschlossenen Projekten bedrucken die Künstlerinnen industriell gefertigte Kleidungsstücke im Siebdruck-Verfahren. Jede dieser Kollektionen bezieht sich explizit auf einen Ort, dessen Formen, Farben und Eigenheiten den Künstlerinnen als Inspiration für die Gestaltung dienen. Die dabei entstehenden, tragbaren Unikate sind Kunstwerk und Alltagsgegenstand zugleich. Die TrägerInnen der Kleidungsstücke und die Stadt werden gleichermaßen zum Exponat ihres Umraumes erhoben, werden sichtbar, greifbar, materiell. Beide assimilieren miteinander, wechselseitig, auf der Oberfläche, aktiv und passiv zugleich.
IRENE PÉREZ HERNÁNDEZ
Irene Pérez Hernández beschäftigt sich vor dem Hintergrund der heutigen spätkapitalistischen Gesellschaft mit dem Verhältnis von Skulptur zu Objekt. Sie fordert dabei das historisch etablierte, formalästhetische Erscheinungsbild des Skulpturalen heraus und bewegt sich damit zwischen skulpturaler und performativer Praxis.
Pérez geht davon aus, dass der heutige Warenfluss alle Objekte, aber auch alle Beziehungen – also auch Immaterielles und Ephemeres - in handelbare Werteinheiten verwandelt hat. Diesen Prozess parodiert die Künstlerin, indem sie einfache, scheinbar banale Objekte ihrer geradezu situationsistischen Eigendynamik überlässt und dabei dekontextualisiert.
Die Künstlerin befragt damit Prozesse der Aneignung und untersucht systemische Machtverhältnisse im spätkapitalistischen Gefüge. In ihrer oft reduzierten Formensprache, die auf den Parametern Wiederholung und Zyklizität beruhen und die durch gelbe Akzente durchzogen ist, erkundet sie die tragikomische Dynamik unserer heutigen Gesellschaft. Das Belebte scheint dem Status des Unbelebten nachzueifern. Konzeptuelle Begriffe wie „agency“ und Selbstbestimmtheit werden dabei zu Komplizen ihres satirischen Spiels.
Während ihrer Langzeit Residenz bei Global Forest wird sie sich intensiv mit dem industriellen und kulturellen Erbe – insbesondere der Zeitmessung – im Schwarzwald beschäftigen und ihre „Hook Time Series“ weiterentwickeln, die sich mit Zeitlichkeit, Wiederholung und Zyklizität beschäftigt.
JASMINE GUFFOND
Jasmine Guffond ist eine Musikerin, Künstlerin und Komponistin, die an der Schnittstelle zwischen sozialer, politischer und technischer Infrastruktur arbeitet. Ihre Praxis konzentriert sich auf elektronische Komposition in Musik- und Kunstkontexten und umfasst Live-Performance, Aufnahme, Klanginstallation und maßgeschneidertes Browser-Plugin. Durch die Sonifikation von Daten thematisiert sie das Potenzial von Sound, sich mit aktuellen politischen Fragen auseinanderzusetzen.
In den letzten Projekten wurden digitale Technologien, Sonifikation und die Ästhetisierung von Daten eingesetzt, um die Diskussion über zeitgenössische Überwachungstechnologien zu fördern und experimentelle Audioarbeiten zu produzieren. Sie hat international ausgestellt und live gespielt und Musik für die Labels Staubgold, Sonic Pieces und Karlrecords aufgenommen. Ihre Musik greift auf Einflüsse aus experimenteller Elektronik, Drohne, Techno und Avantgarde zurück. Sie arbeitet sowohl mit abstraktem Klang als auch mit traditionellen Musikformen und übersetzt Daten in tiefgreifende Kompositionen. Für das Reservoir Festival wird Jasmine ihre Musik live aufführen und ein neues Klangwerk für einen der Bögen am Linacher Staudamm schaffen.
SIMON WHETHAM
Bereits seit 2005 entwickelt Simon Whetham Methoden, wie er Schallaktivität als Rohmaterial für seine Arbeiten nutzbar machen kann. Er verwendet Umgebungsgeräusche und wendet eine Vielzahl von Techniken an, um oft unbemerkte und verdeckte Schallphänomene aufzunehmen. In seinen Performances und Installationen werden für ihn der Raum und die darin enthaltenen Objekte zu Instrumenten, mit denen er sehr unterschiedliche Klänge erzeugt. Seine vielseitigen künstlerischen Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass er zunehmend in interdisziplinären Projekten arbeitet. Derzeit erforscht er beispielsweise Möglichkeiten, um physische Spuren von Schall zu bewahren und in andere Energieformen zu transformieren. Während seiner Residenz bei Global Forest wird Simon Whetham an einer Performance arbeiten, die dieses Phänomen anhand des Elements und Klangträgers Wasser beim Reservor Festival an der Linachtalsperre in Vöhrenbach für die Besucher erlebbar macht.
TIMO DUFner
Timo Dufner ist Musiker, Medienkünstler und Informatiker. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten liegt im Austesten der Grenzen von Hard- und Software, wobei Fehler, sogenannte Glitches, ein essentieller und bewusst in Kauf genommener Bestandteil sind. Die direkte Interaktion zwischen Klang und Bild und der Austausch zwischen dem Publikum und dem Stück sind ebenfalls charakteristische Merkmale. Alle Werke entstehen in Echtzeit, also im Moment, und variieren so von Performance zu Performance. Echtzeit Klangverarbeitung, Machine Learning, AI, Live Coding sowie diverse elektronische Instrumente kommen in den Arbeiten von Timo Dufner zum Einsatz.
ZIRBINSKY
Seit 2003 hat sich der Lo-Fi-Pop Bastler Zirbinski dem performativen-audiovisuellen Spiel mit Fiktion, Identität und Wahrnehmung verschrieben. Auf der Suche nach imaginativen Klangfarben und Bildtexturen baut er eigene Module, die es ihm ermöglichen intuitiv zu formen und zu komponieren. So lädt der „Reiseleiter“ – als der sich Zirbinsky selbst versteht – ein, sich mit ihm auf eine fantastische Exkursion zu begeben, die unsere alltäglichen Koordinaten verschwimmen lässt.
YPSMAEL
Ypsmael erweitert unter dem Projektnamen AeLypsm sein analoges Klangvokabular durch Visual Programming und Physical Computing Ansätze. Diese werden eingesetzt, um live die Stimmungen des unmittelbaren Umfelds sowie Klänge verschiedener Instrumente und „mikrofonierter“ Gegenstände einzufangen und mittels Live Elektronik zu verarbeiten. Das seit 2010 existierende Projekt AeLypsm präsentierte solche Klangperformances u.a. in New York City, Los Angeles, London, Paris, Istanbul, sowie bei einschlägigen Festivals wie dem High Desert Soundings (Joshua Tree), Zuider Festival (Enschede), Wysing Arts Space-Time (Cambridge), etc.
OLSEN
Olsens Arbeiten untersuchen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, der wir in Form von Alltagstechnologien ständig begegnen. Beispiele sind das per Knopfdruck bedienbare Öffnen des Kofferraums, der automatische Raumbedufter oder auch der Rasenmäherroboter. Bei all diesen Beispielen handelt es sich um Automaten – Maschinen bzw. Computer – die mit Hilfe von Programmierungen bestimmte Tätigkeiten für den Menschen erledigen. So kann Technologie als die Anstrengung verstanden werden, dem Mensch Anstrengung zu ersparen. Die Roboter und Apparate, mit denen sich der Künstler beschäftigt und die er auch selber baut, sind an den Schnittstellen der funktionalen und rationalen Logik von Technologie positioniert.
Programm

KOLLEKTIVES RE-ENACTMENT – LEON EIXENBERGER „GEOMETRIC LOVE“
KOLLEKTIVES RE-ENACTMENT – LEON EIXENBERGER „GEOMETRIC LOVE“
Sonntag, den 13. Dezember 2020, ab 13 Uhr. Auf jeder freien Fläche im Schnee.
Das Projekt „Geometric Love“ beschäftigt Leon Eixenberger bereits seit 2012 und hat dabei als Zeichnung, Video oder Installation, darunter auch in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, immer wieder neue Formen angenommen. Für die Stadt St. Georgen, während seines zweimonatigen Aufenthaltes in der Künstlerresidenz von Global Forest e.V. und anlässlich der aktuellen Beschränkungen im Kunst- und Kultursektor hat der Künstler die Arbeit „Geometic Love“ in ein kollektives Re-Enactment übersetzt, das sich – abhängig von den TeilnehmerInnen – quer über die winterlich weißen Landschaften des Schwarzwaldes legen könnte.
„Geometric Love“ wird im Kern von einem choreografischen System, bzw. Regelwerk bestimmt: Jeweils zwei Personen bewegen sich abwechselnd und doch gemeinsam. Während die erste Person (A) steht, bewegt sich die zweite Person (B) mit konstantem Abstand von 1,5 Meter um A herum – denn eine zirkuläre Bewegung ist die einzige Möglichkeit den Abstand konstant zu halten. Wenn A schließlich zum Stehen gekommen ist, darf sich B unter Berücksichtigung der gleichen Prämissen bewegen, usw. Arbeiten A und B gegeneinander, sprechen sich nicht ab oder haben unterschiedliche Ziele, wird keiner von beiden dorthin gelangen, wohin er will – beide drehen sich buchstäblich im Kreis. Arbeiten A und B hingegen zusammen, respektieren sie ihre jeweiligen Wünsche und „kollaborieren“, schaffen Sie gemeinsam eine poetische Bewegung im Raum und eine gemeinsame Zeichnung im Schnee. Die spielerische Performance lässt eine gemeinsame, ja, eine demokratische Form entstehen.
Statt eines auf Effizienz ausgerichteten (und dabei wirtschaftlichen) Fortbewegens interessiert Eixenberger in dieser Arbeit vor allem die Beziehung der beiden Performer (A und B) zueinander: das verbindende Element von gemeinsamer Erfahrung einerseits und die Gebundenheit in der gegenseitigen Abhängigkeit andererseits. Zwei grundsätzlich gesellschaftlich bedingte Aspekte jeden Miteinanders, die wir im privaten wie öffentlichen Leben regelmäßig erfahren. So untersucht die Arbeit das Gefühl eines kollektiven Ganzen. Wie fühlt es sich an, Teil eines intelligenten, gemeinsamen Organismus zu sein, in dem die Autonomie, die Individualität des Einzelnen auch kurzfristig beschränkt sein kann? Vor allem nach den diesjährigen Erfahrungen der Covid-19-Pandemie, aber auch hinsichtlich Fragen zu Klimapolitik und anderer Zukunftsfragen erscheint „Geometric Love“ als Metapher für ein gemeinsames, abgestimmtes und respektvolles Miteinander.
Wir möchten Sie alle daher dazu einladen am Sonntag den 13. Dezember gemeinsam mit einer weiteren Person im Schnee zu „zeichnen“ und sich auf Ihrem Grundstück oder einer freien Wiese nach Regeln der „Geometric Love“ fortzubewegen. Bitte schicken Sie uns Ihre Fotos oder Videos der entstandenen Zeichnungen zu (info@global-forest.com) oder posten Sie sie auf den Sozialen Medien mit #GeometricLove und verlinken sie @kunstvereinglobalforest und @leoneixenberger auf Ihrem Bild. Wir freuen uns auf die vielen Eindrücke Ihrer „Geometric Love“!
Das Team von Global Forest und der Künstler werden auf der Halde unter dem Schwanenweg in Paaren „Geometric Love“-Formen in den Schnee malen und den Prozess filmen.
Foto: Geometric Love, 2014
KAREN GEYER und CHRISTIAN FAUBEL/RALF SCHREIBER – SCHWARZWALD TONAL

KAREN GEYER und CHRISTIAN FAUBEL/RALF SCHREIBER – SCHWARZWALD TONAL
Mittwoch 21.Oktober 2020, Beginn 20Uhr
Konzert-Performance mit begrenzter Teilnehmerzahl von 20 Personen!
Zutritt zur Veranstaltung nur mit Mund-Nasenschutz und unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften. Während dem Konzert kann der Mund-Nasenschutz am Sitzplatz abgenommen werden. Aufgrund der aktuellen Corona Situation bitten wir um Anmeldung per e-mail an info@global-forest.com. Link zum Livestream hier auf unserem Youtube Kanal.
In einem Doppelkonzert zusammen mit KAREN GEYER, ebenfalls Kurzzeit-Residentin bei Global Forest, bespielen CHRISTIAN FAUBEL und RALF SCHREIBER am Mittwoch den 21.Oktober ihre Installation live, danach kann die Installation bis am 1.November auf Anfrage an info@global-forest.com besichtigt werden.
Zum Abschluss Ihrer Kurzzeit-Residenz bespielen CHRISTIAN FAUBEL und RALF SCHREIBER ihre Installation Schwarzwald Tonal live. Während ihrer Residenz haben Faubel und Schreiber auf ausgiebigen Wanderungen Stöcke gesammelt. Aus diesen Stöcken bauen sie im Ausstellungsraum in der Friedrichstr. 5a eine raumgreifende Struktur, die auf dem geometrischen Grundprinzip des Dreiecks basiert.
In diesem geometrischen Gerüst werden verschiedene kinetische Klangerzeuger montiert: kleine, modifizierte Gleichstrom- und Getriebemotoren, die sich rotierend oder auch linear bewegen. Durch die reibenden, kratzenden Bewegungen der Motoren auf den Rinden- und Oberflächenstrukturen der Äste werden rhythmische Sequenzen hörbar, die durch feines Schlagen oder Klopfen auf das hölzerne Instrument entstehen. Durch die elektromechanische Verknüpfung der Klangerzeuger entwickelt sich eine Komposition, in der Zufall und geordnete Struktur in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander treten.
KAREN GEYER (Grauton) ist in Konstanz geboren und als Klangkünstlerin zwischen Zürich und New York tätig. Unter dem Namen Grauton erfindet sie selbst gebaute, mechanische Objekte, deren Klänge sie mit Kontaktmikrophonen abnimmt, verstärkt und von ihrem Mischpult aus wie ein Orchester dirigiert. Die Instrumente bestehen meist aus zweckentfremdeten Alltagsgegenständen, wie Fahrräder, Ventilatoren, Wasserkocher, Hocker oder Elektromotoren, die Geyer durch einfache Materialien, wie Holz, Draht, Gummi, Schnur oder Kreppband, manipuliert. Die Objekte werden so konzipiert, dass sie sich durch in der Konstruktion angelegte Bewegungsmomente selbst bespielen. Zufällige Einflüsse von außen verleihen diesem automatisierten Spiel dabei zusätzliche Varianz, so dass sich die Objekte in der Klanginstallation tage- und monatelang selbst spielen können und ihre Klänge dabei automatisch weiterentwickeln. So ist Geyer während ihrer Soundperformances zwar Konstrukteurin ihrer Objekte und die Organisatorin der Installation, als Musikerin nimmt sie hingegen eine eher zurückgezogene Rolle ein und lässt ihre Maschinenorchester auch alleine spielen. Lediglich einer Dirigentin ähnlich wählt die Künstlerin manche Spuren auf dem Mischpult aus, filtert oder verstärkt gewisse Klänge. Im Zusammenspiel mit ihren Objekten und selbstgebauten Instrumenten erschafft sie so Kompositionen aus Geräuschen, polymetrischen Strukturen und mechanischen Sounds.
CHRISTIAN FAUBEL ist ein interdisziplinärer Wissenschaftler und Künstler, der an den Schnittstellen von Robotik, Neurowissenschaften, Psychologie, Medienkunst und Design forscht. Er ist Professor für Smart Connected Products an der Technischen Hochschule Köln und lehrt dort im Studiengang Code & Context. 2002 hat er das Kollektiv derstrudel, zur Vermittlung eines entspannten Zugangs zu Elektronik und Robotik, gegründet. In seiner künstlerischen Arbeit interessiert ihn was autonomes Verhalten ermöglicht und wie komplexes Verhalten aus dem Zusammenspiel und den Interaktionsdynamiken einfacher Elemente entstehen kann. Mit seinen Installationen, Workshops und Performances macht er theoretische Konzepte wie Selbstorganisation, Emergenz und Embodiment ästhetisch erfahrbar und sieht seine Arbeiten in der Tradition philosophischer Spielzeuge.
http://christian.faubel.derstrudel.org/
RALF SCHREIBER arbeitet mit Elektronik, mit Motoren, Mikrofonen und Kleinstlautsprechern. Damit entstehen kinetische Klang- und Lichtinstallationen sowie elektronische Musik. Seine Arbeiten haben einen spielerischen und experimentellen Ansatz. Es geht um minimale Robotik, um zufällige Prozesse und selbsterhaltende Systeme. Für die Stromversorgung kommen häufig kleine Solarzellen zum Einsatz, mit denen er niederenergetische Umwandlungsprozesse von Licht in Bewegung und Klang erforscht. Der Output seiner Installationen ist meist minimal, d.h. die Klänge sind sehr leise, die Bewegungen bisweilen an der Grenze der Wahrnehmung. Darüber hinaus wirbt er für freie Hardware und bietet regelmäßig Workshops mit Schaltungs-Konzepten und Bauplänen
seiner Arbeiten an.
http://ralfschreiber.com/
GABI SCHAFFNER – Fazzoletto per un eternità

GABI SCHAFFNER – Fazzoletto per un eternità
Vinylperformance mit Präsentation der Werke von Mauricio "Farfalla" Pucci (1899-1926), Sonntag, 11. Oktober 2020, Beginn 16 Uhr
Die Berliner Künstlerin GABI SCHAFFNER war Anfang des Jahres in unserer Künstlerresidenz in St. Georgen zu Gast. Während dieser Zeit entwickelte sie die Schallplatte "PANDEMIC NEW MUSIC. Fazzoletto per un eternità“. Bestehende Kompositionen wurden überarbeitet und um neue Stücke ergänzt, in die auch Aufnahmen aus St. Georgen mit einfließen. Parallel dazu wurde der Begleittext des Albums neu überarbeitet und übersetzt. Das entstandene Album sollte ursprünglich im März der Öffentlichkeit präsentiert werden, diese wird nun am 11. Oktober 2020, 16 Uhr nachgeholt.
“Taschentuch für eine Ewigkeit” – so der Titel in deutscher Übersetzung – ist eine Serie symphonischer Kompositionen basierend auf Posaune, Trompete, Klarinette, Niesern und weiteren Schnupfen-Geräuschen.
Die Musik verknüpft die Künstlerin GABI SCHAFFNER mit der Biografie der 1899 im toskanischen Hinterland geborenen Mauricia Pucci. Unwillig, die ihr als Mädchen und Frau auferlegten Rollen einzunehmen, wanderte Mauricia 1918 nach New York aus, wechselte zu einer männlichen Identität über und arbeitete fortan als Komponist „Mauricio ‚Farfalla’ Pucci“.
Nach dem tragischen Ende seiner Liebesbeziehung zu dem Komponisten Charles Tomlinson Griffes, der 1920 an den Folgen von Überarbeitung und Influenza starb, kehrte Pucci nach Italien zurück. Dort begann er mit dem 1922 von ihm gegründeten „Orchestra di Starnuti“ die Neue Musik mit unwillkürlichen, nasalen Äußerungen zu ‚infizieren’.
Puccis „Schnupfensinfonien“ zeigen eine Annäherung an die Neue Musik, die den Körper und seine flüchtigen Äußerungen mit einschließt. Ihr subversiver Humor mag als Kritik an der weiterhin mageren Repräsentation weiblicher und diverser MusikerInnen in der Musikgeschichte verstanden werden. Vor allem aber ist es eine der unmittelbaren Lebenswelt verbundene Hommage an die Verletzlichkeit und Zeitlichkeit unserer Existenz.
“Taschentuch für eine Ewigkeit“ spielt mit der Überschreitung von Genre- und Geschlechtergrenzen und bildet ein interdisziplinäres Projekt der Künstlerin, in dem Poetik, Komposition und Performance fließend ineinander verschmelzen.
Die Schallplatte „PANDEMIC NEW MUSIC. Fazzoletto per un eternità“ ist in einer Auflage von 300 Exemplaren mit einem Texteinlegeblatt und in 180 Gramm schweren Vinyl erschienen.
Zur Performance ist eine handgedruckte Vinyl-Sammlerdedition in 100 Exemplaren mit handgedruckter Schallplattenhülle aufgelegt worden. Sie ist vor Ort erhältlich, mit mehrfarbigem Siebdruckcover, gestempelt und numeriert. 100 Exemplare: Nr. 11-25: 80€; Nr. 26-50 100€; Nr. 51-99: 120€. Reguläres Album, 200 Exemplare, handkonfektioniert: 22€. Wenn Sie Exemplare vorab reservieren möchten, schreiben Sie uns gerne an info@global-forest.com.
Im Rahmen dieses Projektes danken wir nebst unseren Unterstütztern und Sponsoren "Kona Print Factory, Villingen-Schwenningen".
Der Dank der Künstlerin gilt außerdem Daniel Leguy, Irene Pérez Hernández, Hans Kellett, Helga Reinbold, Kate Donovan, Helmut Mellert und der Arbeitsgruppe des Deutschen Phonomuseums St. Georgen, Olsen Wolf und Tøni Schifer.
Trompeten: Claudio Comandini, Hannes Wienert.
Klarinette: Rosanna Lovell.
Singende Säge: Mimosa Pale.
Posaune: Matthias Schmidt.
Nieser: Fast alle meine Freunde (noch am Leben) und unvorhergesehene Bekanntschaften.
Zusätzliches Material: freesound.org, Evangelischer Posaunenchor St. Georgen.
KAREN GEYER (GRAUTON) – SOUNDSCAPES

KAREN GEYER (GRAUTON) – SOUNDSCAPES
Soundinstallation im Rahmen des Lost Places Festivals, 11.-12. September 2020 14-22:00 Uhr im Schlachthof Schwenningen
Die Kurzzeitresidentin Karen Geyer (DE/CH) interessiert sich sehr für ortsspezifische Arbeiten und wird eine sich selbst spielende Klanginstallation im industiellen Ambiente des Lost Places Festival im Schlachthof Schwenningen zeigen. Die Installation besteht aus Discokugeln verschiedener Grössen an denen jeweils feine Ketten hängen. Diese reichen bis auf den Boden und kreisen auf Metallplatten verschiedener Grösse und Beschaffenheit, die mit Kontaktmikrophonen (Piezos) bestückt sind. Durch die Rotation der Kugeln entsteht so ein Soundscape das den Raum klanglich und visuell mit kinetischen Objekten, Lichtreflexionen und Schattenspiel erfüllt.
Karen Geyer ist in Konstanz geboren und als Klangkünstlerin zwischen Zürich und New York tätig. Unter dem Namen Grauton erfindet sie selbst gebaute, mechanische Objekte, deren Klänge sie mit Kontaktmikrophonen abnimmt, verstärkt und von einem Mischpult aus dirigiert wie die Instrumente eines Orchesters. Die Instrumente bestehen hier aus zweckentfremdeten Alltagsgegenständen wie Fahrräder, Ventilatoren, Wasserkocher, Hocker oder Elektromotoren, die Geyer durch Präparationen mit einfachen Materialien wie Holz, Draht, Gummi, Silch, Kreppband manipuliert. Die Objekte werden so präpariert, dass sie sich selbst spielen und durch den Einbau von Zufallsmomenten ihren Klang ständig varieren. Eine Klanginstallation kann sich so tage- und monatelang selber spielen, ihre Klänge selbständig variieren und bekommt somit ein Eigenleben. In ihren Soundperformances ist Karen Geyer zwar selbst die Initiantin Ihrer Klanginstallationen, nimmt aber als Musikerin eine eher zurückgezogene, Rolle ein und lässt ihre Maschienenorchester weitgehend von alleine spielen. Sie wählt Spuren auf dem Mischpult, filtert oder verstärkt gewisse Klänge und erschafft so Kompositionen aus Geräuschen, polymetrischen Strukturen und mechanischen Sounds.
Pressespiegel
"Kunstfestival in St. Georgen: Künstler bringen auf der Fuchsfalle Vögel zum singen"
Südkurier, 27.04.2019
"Schwebende Roboter, experimentelle Klangforschung und kriechende Haarbürsten: Hinter Global Forest steckt kein ganz gewöhnlicher Verein"
Sebastian Küster
Südkurier, 21.11.2018
"Experimentelle Klänge: Christian Faubel und Ralf Schreiber forschen in der Künstlerresidenz mit elektronischer Musik und präsentieren ihre Ergebnisse beim Abschlusskonzert"
Sebastian Küster
Südkurier, 06.11.2018
"Das Kunstprojekt "Global Forest" in St. Georgen im Schwarzwald"
Dietrich Roeschmann
Badische Zeitung, 29.08.2017
Global Forest e.V., Friedrichstrasse 5a, 78112 St. Georgen im Schwarzwald
Email: info@global-forest.com

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