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ELEKTROAKUSTISCHE KOMPOSITION – MARCUS MEADER "RIESELFELDER / BODEN / KADMIUM"

Freitag, den 30. Juni 2023, 22 Uhr im Kunstverein Global Forest e.V.

Als Doktorand der Umweltwissenschaften an der ETH Zürich und am Institute for Computer Music an der ZhdK erforscht MARCUS MAEDER Akustische Ökologie und Sonifikation, insbesondere kaum wahrnehmbare Naturphänomene im Zusammenhang mit Klimawandel und Umweltproblemen. So spielte er u.a. an der UN-Klimakonferenz COP 21 in Paris.

Die Arbeit „Rieselfelder / Boden / Kadmium“, 2023, thematisiert die Auswirkungen von hochgiftigem Kadmium auf die akustische Biodiversität, also die Hörbarkeit der Tiere im Boden.

Maeder hat in den Rieselfeldern in Hobrechtsfelde bei Berlin während mehreren Wochen die Geräusche im Boden aufgezeichnet. Nach wie vor sind die Böden dort unterschiedlich kontaminiert, insbesondere mit dem hochgiftigen Kadmium. In den Aufnahmen von stark bis mittelmäßig kontaminiertem- bzw. saniertem Gebiet wurde die jeweilige akustische Komplexität gemessen, die ihrerseits die akustische Biodiversität widerspiegelt.

Die Dynamik dieser Komplexität liefert die Grundlage für die Live-Datensonifikation, indem die Messwerte die Klangerzeugung eines modularen Synthesizers steuern. So können während des Konzerts Zusammenhänge zwischen den Bodengeräuschen – die nicht nur aus Tierlauten und Gekrabbel bestehen, sondern auch aus physikalischen, Wetter- und mikroklimatisch bedingten Geräuschen (etwa die Verdunstung/ Bewegung von Wasser, das Aufschlagen von Regentropfen usw.) – und den Sonifikationen der Biodiversitätswerte klanglich erkundet werden. Mit den Klängen der drei Standorte, der Datenverklanglichung und weiterer musikalischer Elemente entsteht so ein hybrides, klangliches Ökosystem, welches das Leben im Boden der Rieselfelder widerspiegelt.



Das Projekt wird durch die NEUSTARTplus-Förderung der Stiftung Kunstfonds Bonn aus Mitteln des NEUSTART KULTUR-Programms der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Bürgerstiftung St. Georgen ermöglicht. Wir danken für die großzügige Unterstützung.

Foto: Marcus Maeder beim Aufnehmen in Hobrechtsfelde

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