INSTANDSETZUNG #2 – DANIEL LEGUY-MADŽAR "25.149"
Multimediale Klang- und Videoinstallation
Lost Place & Medienkunst | Quartier | Part 2
Donnerstag, 17. Juni bis Sonntag, 20. Juni 2021
Ehemaliges Schlachthof-Areal, Burgstraße 79, 78056 VS-Schwenningen
Bei der Arbeit „25.149“ handelt es sich um eine multimediale Installation, die das Musikstück und die Komposition „Jüdischer Todessang“ des Sängers Aleksander Kulisiewicz und des Komponisten und Chorleiters Rosebery d’Arguto aufgreift sowie als Reenactment umsetzt.
Beide haben sich im nationalsozialistischen Konzentrations-lager Sachsenhausen kennengelernt. Während der Über-lebende Kulisiewicz die Unbeschreiblichkeit der Shoah in seinem Gesamtwerk verarbeitete, überlebte d’Arguto das KZ als Jude nicht.
Die von Leguy-Madžar entwickelte Installation schlägt eine Brücke vom Gestern ins Heute. Sie verbindet Aspekte einer einerseits auditiven elektroakustischen Mehrkanal-komposition mit andererseits visuellen Projektionen im Raum und schafft dabei für das Publikum eine immersive Situation der Auseinandersetzung.
Der Künstler beschäftigt sich ganz bewusst mit der problematischen „Reinszenierung“ jenes Ortes, an dem sich die Grundlagenkomposition aus der Beziehung von Kulisiewicz und d’Arguto im Angesicht der totalen Entmenschlichung und Unterdrückung entwickelte. Für den auditiven Teil der Arbeit wurden im Januar 2021 auf dem Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen Field Recordings und Hallraumaufnahmen erstellt. Daraus entstand im Zusammenspiel mit den Gesangsaufnahmen Kulisiewiczs eine Neu-Komposition. Die räumliche Inszenierung der Installation zitiert den Grundriss des Konzentrationslagers Sachsenhausen: ein gleichseitiges Dreieck.