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PERFORMANCE – DIANE BARBÉ "NACH(T)KLANG"

Samstag 30. April 2022, 22 Uhr
Zeltlagerplatz Stöcklewald 

Im Rahmen des Vogelklang-Soundcamps wurde der Künstlerin eine Kurzzeitresidenz mit Produktionsstipendium vergeben. Die Abschlusspräsentationen fand zum Vogelklang Soundcamp #5 statt.

Diane Barbé hat in den letzten Jahren ihre musikalische Praxis als Flötistin und experimentelle Musikerin mit dem Studium von Wäldern in Deutschland verbunden und im Rahmen ihrer Residenz auf den Schwarzwald ausgeweitet. Ihr künstlerisches Interesse richtet sich auf die Erneuerung des „Spielens“ von Musik, der Untersuchung, wie einheimische Vögel und andere vokalisierende Arten, die in der Nähe von St. Georgen vorkommen, gemeinsam in das akustische Spektrum eingreifen.

Für diese Recherche hat sie sich das Vokabular der Arten in Bezug auf Zeit, Klangfarbe und Stimmung genauer angehört. Die erste Phase des Projekts hat sich ganz dem Zuhören gewidmet, um  an dem teilzunehmen, was der Bioakustiker Bernie Krause das „Große Tierorchester“ genannt hat. Diane Barbé hat mehrere Standorte bestimmtund Field-Recordings mit unterschiedlichen Einstellungen zu verschiedenen Tageszeiten gemacht und ihre Frequenzspektren analysiert. Dies mit dem Hintergrund zu verstehen, wer im Wald lebt und wer nicht. Aus dieser Analyse ging eine Partitur hervor, die während des Soundcamp-Festivals vor Ort aufgeführt wurde.

In einer zweiten Phase hat sich Diane Barbé mit der Entwicklung und Sammlung alternativer Flöten, Pfeifen und Vogelrufinstrumente (für die Jagd …) beschäftigt. Instrumente, die auf die in der ersten Forschungsphase gesammelten Geräusche reagieren können. Dieser Teil ist u.a. von der Arbeit des Kollektivs “Musiques Vertes” aus den 1980er Jahren inspiriert. Zusammen mit dem experimentellen Instrumentenbauern Joe Summers hat sie ein kleines Orchester von Blasinstrumenten geschaffen. Einige sind gesammelt (Wildlockers) und einige wurden vor Ort erstellt aus einfachen Grashalmen bis hin zu harmonischen Flöten.

Dieses kleine Orchester aus 8-10 Stücken ist ein ortsspezifisches Ensemble, dessen Stimmungen und Klangfarben sehr stark aus dem Schwarzwald stammen, mit dem Schwarzwald gemacht und gespielt zu werden. Natürlich gibt es keine unberührte „Natur“: Anthropogene Störungen wie zusätzlicher Lärm oder auffälliges Fehlen von Stimmen im Wald (ausgestorbene oder verschwindende Arten wie Eulen) sind Teil unserer zeitgenössischen Landschaft und werden durch Stille und durch Unterbrechungen repräsentiert.

Diese Art und Dynamik das Territoriums zu hören, zu verstehen, wie die Klänge um uns herum zusammenleben, und Wege zu finden, mit ihnen in Resonanz zu treten, stehen im Mittelpunkt des Projekts Nach(t)klang.

 

Das Residenzprogram wird maßgeblich im Impulsprogramm "Kultur nach Corona" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt und zudem durch die Stadt St. Georgen, Kundo XT und Ah&Oh Digital begeistern! gefördert.

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