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KOLLEKTIVES RE-ENACTMENT – LEON EIXENBERGER „GEOMETRIC LOVE“

Sonntag, den 13. Dezember 2020, ab 13 Uhr. Auf jeder freien Fläche im Schnee.

Das Projekt „Geometric Love“ beschäftigt Leon Eixenberger bereits seit 2012 und hat dabei als Zeichnung, Video oder Installation, darunter auch in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, immer wieder neue Formen angenommen. Für die Stadt St. Georgen, während seines zweimonatigen Aufenthaltes in der Künstlerresidenz von Global Forest e.V. und anlässlich der aktuellen Beschränkungen im Kunst- und Kultursektor hat der Künstler die Arbeit „Geometic Love“ in ein kollektives Re-Enactment übersetzt, das sich – abhängig von den TeilnehmerInnen – quer über die winterlich weißen Landschaften des Schwarzwaldes legen könnte.

„Geometric Love“ wird im Kern von einem choreografischen System, bzw. Regelwerk bestimmt: Jeweils zwei Personen bewegen sich abwechselnd und doch gemeinsam. Während die erste Person (A) steht, bewegt sich die zweite Person (B) mit konstantem Abstand von 1,5 Meter um A herum – denn eine zirkuläre Bewegung ist die einzige Möglichkeit den Abstand konstant zu halten. Wenn A schließlich zum Stehen gekommen ist, darf sich B unter Berücksichtigung der gleichen Prämissen bewegen, usw. Arbeiten A und B gegeneinander, sprechen sich nicht ab oder haben unterschiedliche Ziele, wird keiner von beiden dorthin gelangen, wohin er will – beide drehen sich buchstäblich im Kreis. Arbeiten A und B hingegen zusammen, respektieren sie ihre jeweiligen Wünsche und „kollaborieren“, schaffen Sie gemeinsam eine poetische Bewegung im Raum und eine gemeinsame Zeichnung im Schnee. Die spielerische Performance lässt eine gemeinsame, ja, eine demokratische Form entstehen.

Statt eines auf Effizienz ausgerichteten (und dabei wirtschaftlichen) Fortbewegens interessiert Eixenberger in dieser Arbeit vor allem die Beziehung der beiden Performer (A und B) zueinander: das verbindende Element von gemeinsamer Erfahrung einerseits und die Gebundenheit in der gegenseitigen Abhängigkeit andererseits. Zwei grundsätzlich gesellschaftlich bedingte Aspekte jeden Miteinanders, die wir im privaten wie öffentlichen Leben regelmäßig erfahren. So untersucht die Arbeit das Gefühl eines kollektiven Ganzen. Wie fühlt es sich an, Teil eines intelligenten, gemeinsamen Organismus zu sein, in dem die Autonomie, die Individualität des Einzelnen auch kurzfristig beschränkt sein kann? Vor allem nach den diesjährigen Erfahrungen der Covid-19-Pandemie, aber auch hinsichtlich Fragen zu Klimapolitik und anderer Zukunftsfragen erscheint „Geometric Love“ als Metapher für ein gemeinsames, abgestimmtes und respektvolles Miteinander.

Wir möchten Sie alle daher dazu einladen am Sonntag den 13. Dezember gemeinsam mit einer weiteren Person im Schnee zu „zeichnen“ und sich auf Ihrem Grundstück oder einer freien Wiese nach Regeln der „Geometric Love“ fortzubewegen. Bitte schicken Sie uns Ihre Fotos oder Videos der entstandenen Zeichnungen zu (info@global-forest.com) oder posten Sie sie auf den Sozialen Medien mit #GeometricLove und verlinken sie @kunstvereinglobalforest und @leoneixenberger auf Ihrem Bild. Wir freuen uns auf die vielen Eindrücke Ihrer „Geometric Love“!

Das Team von Global Forest und der Künstler werden auf der Halde unter dem Schwanenweg in Paaren „Geometric Love“-Formen in den Schnee malen und den Prozess filmen.

 

Das Projekt des Residenzprogramm des Kunstvereins Global Forest e.V. wird maßgeblich durch das Förderungsprogramm "Kunst trotz Abstand" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und durch das Programm "Neustart Kultur" der Stiftung Kunstfonds Bonn gefördert, sowie von der Stadt St. Georgen, Kundo XT, Ah&Oh Digital begeistern! und unseren Mitgliedern unterstützt.

Foto: Leon Eixenberger, Geometric Love, 2014

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