FELIX MAYER
Der in Donaueschingen geborene und seit 2012 in Hamburg lebende Posaunist, Komponist und Klangkünstler Felix Mayer widmet sich der experimentellen Musik in ihren verschiedenen Spielarten. Er spielt in verschiedenen, festen Bands, arbeitet gemeinsam in Kollektiven und in sich ad-hoc zusammenfindenden Gruppierungen.
Als Komponist beschäftigt er sich mit alternativen Notationsmöglichkeiten, wie sog. Text- und Game Pieces, Videopartituren oder Improvisationskonzepten.
So z.B.: “moving” eine Serie von Splitscreen Video Scores. Hierbei bilden kurze Videoclips von verschiedenen Bodenstrukturen und verschieden stark bewölkter Himmel, aufgenommen von befreundeten, internationalen Künstler:innen, die Grundlage für Videopartituren. Diese werden dann, einfachen Regeln folgend, und im Sinne einer graphischen Partitur von drei bis zehn Musiker:innen in variabler Besetzung interpretiert. „Game Pieces“ wiederum sind spielerische Stücke, die eine bestimmte Richtung oder auch Spielanweisung enthalten, jedoch im Ausgang – ähnlich einem Brettspiel – offen sind bzw. sich im Rahmen des Spiels mit der Spieltheorie auseinandersetzen (können).
Darüber hinaus arbeitet er in interdisziplinären Kontexten mit Tanz, Theater und Performance und organisiert die Konzertreihe “sonopol”. Jüngste Projekte, in denen er als Posaunist sicht- und hörbar war, sind u.a. Duos mit der Trompeterin Birgit Ulher und dem Pianisten Hans Schüttler, dass composer-perfomer Quartett “EMN” und das internationale, neunköpfige Improvisationsensemble “collective spawn”.
Außerdem realisiert er seit 2021 mehrere Projekte, in denen er sich künstlerisch mit (digitaler) Kommunikation ausgehend von pandemiebedingten Verschiebungen und Verfremdungen auseinandersetzt. Dabei erforscht er unter anderem die Möglichkeiten, die sich durch Bearbeitung, Verfremdung und Gestaltung von Klangmaterial mit Dosentelefonen ergeben. Während des Residenzaufenthalts in St. Georgen im Dezember 2021 und Januar 2022 wird er seine Beschäftigung mit dieser Thematik vertiefen und ein ortsspezifisches Projekt entwickeln. Ganz zentral wird er sich dabei mit Möglichkeiten der Klang-Konservierung beschäftigen.
Felix Mayer spielte Konzerte u.a. mit: Axel Dörner, Birgit Ulher, Ignaz Schick, Simon Rose, Michael Thieke, Simone Weißenfels, Käthe Kruse (Die tödliche Doris), Ingo Reulecke, Rafael Toral, Graham Dunning und Sascha Brosamer.
Foto: Jana de Troyer