IRENE PÉREZ HERNÁNDEZ
Irene Pérez Hernández beschäftigt sich vor dem Hintergrund der heutigen spätkapitalistischen Gesellschaft mit dem Verhältnis von Skulptur zu Objekt. Sie fordert dabei das historisch etablierte, formalästhetische Erscheinungsbild des Skulpturalen heraus und bewegt sich damit zwischen skulpturaler und performativer Praxis.
Pérez geht davon aus, dass der heutige Warenfluss alle Objekte, aber auch alle Beziehungen – also auch Immaterielles und Ephemeres - in handelbare Werteinheiten verwandelt hat. Diesen Prozess parodiert die Künstlerin, indem sie einfache, scheinbar banale Objekte ihrer geradezu situationsistischen Eigendynamik überlässt und dabei dekontextualisiert.
Die Künstlerin befragt damit Prozesse der Aneignung und untersucht systemische Machtverhältnisse im spätkapitalistischen Gefüge. In ihrer oft reduzierten Formensprache, die auf den Parametern Wiederholung und Zyklizität beruhen und die durch gelbe Akzente durchzogen ist, erkundet sie die tragikomische Dynamik unserer heutigen Gesellschaft. Das Belebte scheint dem Status des Unbelebten nachzueifern. Konzeptuelle Begriffe wie „agency“ und Selbstbestimmtheit werden dabei zu Komplizen ihres satirischen Spiels.
Während ihrer Langzeit Residenz bei Global Forest wird sie sich intensiv mit dem industriellen und kulturellen Erbe – insbesondere der Zeitmessung – im Schwarzwald beschäftigen und ihre „Hook Time Series“ weiterentwickeln, die sich mit Zeitlichkeit, Wiederholung und Zyklizität beschäftigt.