paul_sochacki.jpg

PAUL SOCHACKI

Im Zentrum von Paul Sochackis künstlerischer Praxis steht der Mensch und die von ihm kultivierte Welt. Soziale und kulturelle Wertesysteme nimmt der Künstler genauso wie politische und wirtschaftliche immer wieder in Augenschein und kommentiert sie spitzfindig durch die unschuldig wirkende Motivwelt seiner Malereien. Das Spiel mit simplen, aber wirkkräftigen Symbolen und Personifikationen, insbesondere aus der Tierwelt, ist ein Merkmal von Sochackis Bildern. Und gerade durch diese oftmals kindlich-naiv wirkenden Szenerien entfalten die Bilder ihre Wirkkraft.

Auf der Suche nach Erklärungen, warum dem menschlichen Streben nach Kapital und Profit die Moral immer wieder zum Opfer fällt, durchstreift Sochacki sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und verbildlicht, wo die Ursprünge des westlichen Selbstverständnisses und der neokapitalistischen Wirtschaftsordnung zu finden sind. Sein Blick auf unsere menschliche Existenz ist dabei oftmals schonungslos, zeigen seine Bildwelten doch die psychischen, sozialen und kulturellen Entitäten auf, die die menschliche Natur prägen und unser oftmals fragwürdiges handeln steuern. Seine Figuren und die klar umrissenen Landschaften, in denen sie sich wiederfinden, sind offen gehalten und in dem Sinne abstrakt, als dass sich ihre Beziehung zueinander erst durch die Konfrontation miteinander offenbart. Die Bilder sprechen den Betrachter direkt an und erzeugen individuelle Bedeutungsebenen und Assoziationen. Dennoch bleibt Ihre Sprache universell, denn schlussendlich sind Paul Sochackis Arbeiten von der festen Überzeugung getragen, dass Kunst gesellschaftsverändernde Potenziale in sich birgt und Reflektionsfläche unserer Realität sein kann.

Immer wieder thematisieren die Arbeiten auch jene Systeme, mit denen Paul Sochacki sich als Künstler konfrontiert sieht – das System Kunst und die Malerei. Insofern sind seine Bilder auch der Versuch "Subjektivität mit der Sprache und Logik eines Mediums sowie dessen Aktualität zu konfrontieren". Denn dem Künstler geht es auch darum, die zynischen Mechanismen aufzuzeigen, die im neokapitalistischen System für die Festigung von Machtstrukturen und Hierarchien verantwortlich sind und somit Ausbeutung ästhetisieren.

Neben der Malerei sind die Fotografie, Performances und Videoarbeiten Teil von Paul Sochackis künstlerischer Arbeit. Notwendiger Nährboden für die vielgestaltigen Ausdrucksformen sind zudem seine zahlreichen Reisen und Kollaborationen sowie der fortwährenden Austausch mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden. Paul Sochacki ist außerdem Gründer und Herausgeber des internationalen Kunstmagazins Arts of the Working Class, dass als Straßenmagazin vertrieben wird und zum Ziel hat die Kunst von ihrem elitären Sockel zu holen und zu demokratisieren, indem sie als Straßenmagazin für jedermann zugänglich gemacht wird.

PROGRAMM